Der Klimawandel ist eine Thematik, welche tagtäglich in den Medien präsent ist und auf zahlreichen Klimagipfeln und Konferenzen diskutiert wird. Durch unsere Konsumgesellschaft und das immer noch gering ausgeprägte Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensführung, spricht man mittlerweile bereits von einer Klimakrise, welche sich binnen weniger Jahre zu einer Klimakatastrophe entwickeln kann.
Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich viele Hersteller und Verbraucher dem Klimaschutz verschrieben, um die fatalen Konsequenzen einer solchen Krise abzumildern. Um Extremwettersituationen, dem Artensterben und dem Anstieg des Meeresspiegels entgegenzuwirken, helfen bereits kleine Schritte, die jeder in seinen Alltag integrieren kann.
Bewusstsein für den individuellen Einfluss schaffen
Ein sogenannter ökologischer Fußabdruck veranschaulicht den individuellen Ressourcenverbrauch, der durch den persönlichen Lebensstil in Anspruch genommen wird. Im Grunde ist der ökologische Fußabdruck ein Anzeiger für den eigenen Grad an Nachhaltigkeit. Erst wenn man sich bewusst ist, welchen Anteil man an den derzeitigen Klimaproblemen hat, kann man entsprechende Veränderungen in der individuellen Lebenshaltung vornehmen, um diesen negativen Einfluss zu reduzieren.
Konkret beschreibt der ökologische Fußabdruck die Fläche an Land, welche ein Mensch durch seinen Lebensstandard beansprucht. 1994 wurde diese Idee von William Rees und Mathis Wackernagel vorgestellt, um die Auswirkungen des persönlichen Konsums auf die Umwelt zu verdeutlichen.
Der eigene ökologische Fußabdruck kann mithilfe einer benutzerfreundlichen Online Anwendung kalkuliert werden, wobei Aspekte wie die CO2 Emission berücksichtigt werden, welche sich durch die eigenen Fahrtstrecken aber auch durch Transportwege der konsumierten Waren und Produktionsbedingungen bestimmter Kleidung und Lebensmittel zusammensetzt.
Die Art des Energieverbrauchs im eigenen Haushalt und die Menge an Abfallproduktion spielen bei der Berechnung ebenfalls eine Rolle. Damit erweitert der ökologische Fußabdruck den bereits bekannten C02-Fußabdruck um weitere Einflussfaktoren, die bei der Messung der Umweltverträglichkeit Ihres Lebensstandards ausschlaggebend sind.
Die Bedeutung des ökologischen Fußabdrucks
Was genau nützt die Berechnung der Nachhaltigkeit von einzelnen Konsumenten oder ganzen Staaten allerdings im Hinblick auf die Besserung der Klimakrise? Die Weltbevölkerung verursacht momentan durch das Konsumverhalten ein sogenanntes ökologisches Defizit. Der Ressourcenverbrauch ist demnach höher als es die nachfolgende Produktion decken kann. Derzeit werden schätzungsweise 1,8 Erden benötigt, um dem Verbrauch aller Nationen nachzukommen.
Das Global Footprint Network erstellt hierzu jährlich eine weltweite Übersicht bezüglich des Fußabdrucks von über 200 Ländern. Europa, Asien und weite Teile Nordamerikas tragen in großem Ausmaß zu diesem globalen Defizit bei. Im Gegensatz dazu herrscht in Australien, Südamerika und den zentralen Regionen Afrikas sogar eine ökologische Reserve vor, was bedeutet, dass mehr Ressourcen vorhanden sind als von der Bevölkerung beansprucht werden.
Durch den Fußabdruck können Staaten sich im internationalen Vergleich an der Klimapolitik anderer Länder orientieren, um ihre Klimaschutzmaßnahmen entsprechend anzupassen. Schlussendlich leben wir alle auf der gleichen Erde und indem sich bestimmte Nationen auf dem Klimaschutz anderer ausruhen, müssen schlussendlich alle gleichermaßen unter den Konsequenzen eines Klimawandels leiden.
Was auf globaler und politischer Ebene gilt, dass lässt sich zudem unmittelbar auf die persönliche Ebene anwenden. Wer einen rücksichtslosen Konsum damit rechtfertigt, dass andere sich um den Klimaschutz kümmern, der fügt diesen Menschen bewusst Schaden zu. Durch den ökologischen Fußabdruck kann man demnach besser einordnen wie klimabewusst man im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung lebt.
Kleine Maßnahmen für den Klimaschutz
Im privaten Rahmen kann sowohl in den eigenen vier Wänden als auch durch alltägliche Verhaltensänderungen ein wichtiger Beitrag für das Umweltbewusstsein geleistet werden. Der Umstieg auf erneuerbare und nachhaltige Energien ist bei der Wahl des Autos oder auch bei der Wahl des Stromanbieters entscheidend. So gibt es mittlerweile auch bei zahlreichen Haushaltsgeräten nachhaltige Alternativen.
Wasch- und Spülmaschinen verfügen in diesem Kontext beispielsweise über Eco-Programme, welche den Energieverbrauch optimieren. Doch Umweltbewusstsein beginnt bereits bei dem Kauf der Kleidung, da immer mehr Hersteller auf eine faire und nachhaltige Produktion setzen, welche gegen die „Fast Fashion“ ankämpft, welche billige Waren mit hoher Umweltbelastung bezeichnet.
Abfallprodukte zu erzeugen lässt sich in vielen Lebensbereichen nicht vermeiden, weshalb aber dennoch durch eine bewusste Mülltrennung und Ressourcenauswahl ein nachhaltiges Verhalten möglich ist. Der Verzicht auf Plastik wird in diesem Zusammenhang besonders großgeschrieben. Da der chemische Kunststoff eine enorme Belastung für verschiedene Ökosysteme darstellt, was besonders die Weltmeere betrifft.
Die Haltbarkeit des Materials ist vorteilhaft und notwendig in einigen Aspekten unseres Alltags aber sobald uns Alternativen geboten werden, sollten wir im Sinne des Klimaschutzes auf diese zurückgreifen. Im Artikel „Grillen ohne Plastik – der Umwelt zu Liebe“ erfahren Sie beispielsweise, wie Sie auch zu Feiern an gemütlichen Sommer- und Herbsttagen einen nachhaltigen Ansatz bewahren. Der ökologische Fußabdruck lässt sich durch eine bewusste Lebenshaltung aktiv reduzieren.
Von den politischen Klimazielen sind wir laut Expertenmeinungen noch weit entfernt, was allerdings nicht bedeutet, dass sie absolut nicht erreichbar sind. Durch den Beitrag jedes Einzelnen zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks können wir gemeinschaftlich einer Klimakatastrophe vorbeugen. Für unser persönliches Wohlbefinden und das der zukünftigen Generationen ist genau jetzt der Zeitpunkt zum Umdenken gekommen, um sich vom rücksichtslosen Massenkonsum abzuwenden und ein Leben als umweltbewusster Verbraucher zu führen.